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Wusste ich’s doch!

Obwohl Sie die Aufforderung genau verstanden haben, diesen Menüpunkt NICHT anzuklicken, haben Sie es getan!

Ob es Ihrem Hund beim Anblick eines davonrasenden Hasens und Ihres Appells „Waldi, nicht jagen!“ ebenso ergeht wie Ihnen gerade?
Kommunikation ist manchmal nicht so ganz einfach…

Wo Sie aber schon mal auf dieser Seite sind… Kennen Sie folgende kleine Geschichte?

Eine junge, hübsche Frau fährt auf der Linksabbiegerspur an eine rote Ampel heran und hält.
Rechts neben ihr wartet ein junger, unglaublich gutaussehender Mann in einem schicken Sportwagen.
Er lächelt die Frau an. Sie ist ganz hin und weg von ihm und lächelt zurück…
Da lässt der Mann die Scheibe runter und lächelt die junge Frau erneut an.
Sie betätigt ebenfalls den Fensterheber ihrer Beifahrerseite und schaut den Mann erwartungsvoll an.
Da spricht der Mann sie an und ruft zu ihr herüber:
„Na, auch gefurzt?“

Sie sehen, in der Kommunikation mit anderen Menschen und der Deutung ihrer Handlungen liegen wir manchmal schwer daneben. Das gleiche Phänomen beobachte ich auch sehr häufig im Umgang mit Hunden. Menschen halten mitunter eine Interpretation der Verhaltensweisen ihrer Hunde parat, die meilenweit von dem abdriftet, was Hunde tatsächlich kommunizieren. Wenn ein Hund im Training beispielsweise nicht das gewünschte Verhalten zeigt, erörtert mir der Besitzer teilweise: „Der macht nicht mit. Der ist so stur, der will nicht.“

Der erste Teil der Aussage beschreibt meist noch etwas, was tatsächlich zutrifft. Die Interpretation im zweiten Teil ist oft so weit von der wirklichen Intention des Hundes entfernt wie Osama Bin Laden vom Friedensnobelpreis.

Zugegeben, es ist ja auch schwierig, eine andere Art zu verstehen, wenn wir uns schon bei den eigenen Artgenossen schwer tun. Selbst manch unerfahrener oder subgeschulter Hundetrainer tut sich zuweilen schwer damit.
Das Problem an der Sache ist aber, wenn wir den Hund missverstehen, wird auch unser Handlungsansatz in die völlig falsche Richtung gehen. Bestenfalls behalten wir ein vorhandenes Problem einfach. Schlimmstenfalls vergrößern wir es dadurch.

Am Ende hat keiner mehr Lust auf den anderen Beziehungspartner: der Hund hat keine Lust mehr auf den „doofen und ignoranten“ Hundehalter und der Mensch hat keine Lust mehr auf seinen „dummen“ Hund.

Das muss so nicht sein. Da in den letzten 20 Jahren endlich auch mal an Hunden und nicht nur an Gehegewölfen geforscht wurde, wissen wir schon viel darüber, wie Hunde ticken. Und dürfen gespannt sein, was in den nächsten Jahren noch alles an Erkenntnissen dazu kommen wird.

Tun Sie sich, ihrer Beziehung zum Hund und damit Ihrem Hund selbst etwas Gutes. Lernen Sie unser wichtigstes Kulturgut und unseren hochgradig sozialen Lebenspartner auf vier Pfoten näher kennen.

Sie werden sehen, es macht Spaß und ist sehr spannend.

Schüttelt er sich, weil er nass ist? Oder weil er gestresst ist? Oder aus einem ganz anderen Grund?

Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie sind absolute Menschenversteher. Kein Wunder, denn sie beobachten Menschen sehr intensiv, auf jeden Fall betreiben Haushunde viele Stunden am Tag Verhaltensstudien an ihren Menschen. Für sie ist es darüber hinaus wichtig zu wissen, wo und wann es Essen gibt, sie können problemlos mehrere Stunden am Tag vor sich hin dösen und müssen es sogar, wenn sie gesund bleiben wollen, sie riechen millionenfach besser als wir Menschen, sie laufen schneller und sind meistens gut drauf. Wissen sie das auch alles? Wahrscheinlich nicht. Jedenfalls leben sie nach dem Motto, dass Sein mehr ist als Wissen. Hunde haben nicht das Bedürfnis über den Sinn des Hundseins nachzugrübeln. Darum kann man sie beneiden.

Wir Menschen sind da anders. Uns Menschen reicht es meist nicht aus, einfach zu sein. Wir hinterfragen, wollen verstehen und jagen dem Glück nach, um es zu vermehren.Das Nachdenken bringt aber auch Verantwortung mit sich. Unter anderem dafür zu verstehen, dass wir Menschen ohne andere Tiere weder erklärbar sind noch lebensfähig. Tiere und Natur sind unsere Wurzel, unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Wer das durch die immerzu fortschreitende Technik negiert oder vergisst, macht einen Fehler. Besonders an Kindern und ihrer Affinität zu Tieren und Natur wird das deutlich. Haben Sie schon einmal Kinder beobachtet, die Vogelfedern vom Weg aufsammeln oder vor Freude juchzen, wenn sie aus dem Kinderwagen heraus einen Hund oder eine Taube sehen? Auch in verhaltensbiologischen Versuchen schauen sich Kinder nachweislich in Bilderbüchern die Seiten mit Tierabbildungen deutlich länger an als die Seiten mit einem Auto oder Haus. Und letztendlich haben Sie sich schon mal gefragt, warum uns früher der Teddy getröstet hat, der Stoffhund oder die Plüschkatze und nicht das Stoffauto?

Viele Biologen sind der Meinung, dass ein Aufwachsen mit Tieren eine der wichtigsten Zutaten für eine gute körperliche, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung des Menschen ist. 30000 Jahre Zusammenleben mit Hunden unterstreicht dies. Daraus resultiert aber auch das „Hunderecht“ mit kompetenten, einfühlsamen, verständigen und souveränen Menschen zu leben.

Seien Sie einer davon…